Der Samichlaus geht auf Nikolaus von Myra zurück. Nikolaus von Myra lebte in der ersten Hälfte des 4. Jahr-hunderts und war mit grösster Wahrscheinlichkeit Bischof in Myra. Den Legenden zufolge ermöglichte er durch heimliche Geldspenden drei armen Mädchen die Heirat, befreite unschuldig zum Tod verurteilte Jünglinge, er rettete drei zu Unrecht gefangene Offiziere und schützte Schiffer in Seenot. Noch heute zählt er zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron der Kinder und Schüler.

Mit der Reformation verlor die Nikolausverehrung, welche im Mittelalter ihre Blüte erreicht hatte, an Bedeutung. Heute besucht der Samichlaus in Anlehnung an die Legenden von damals am 6. Dezember die Kinder, lobt und rügt sie und bringt Nüsse und Mandarinen.

Auch in Bremgarten besucht der Samichlaus im Bischofsgewand um den 6. Dezember die Kinder des Reussstädtchens. Durchgeführt werden die Samichausbesuche von der Chlausaktion Bremgarten. Einer einfachen Gesellschaft aus ca. 60 engagierten Samichläusen und Schmutzli, die Jahr für Jahr in ehrenamtlicher Tätigkeit den Kindern eine Freude bereiten.

Dabei gehört das Bild vom bösen, schimpfenden Samichlaus, der mit seinen Knechten die Kinder in den Sack steckt und vor dem sich die Kinder fürchten, längst der Vergangenheit an. Im Gegenteil: Es ist der Chlausaktion Bremgarten oberstes Ziel, den Chlausbesuch als unvergessliches und schönes Ereignis für die Kinder zu gestalten. Dabei sind auch die zwei Schmutzli, die den Samichlaus bei seinen Besuchen begleiten, den Kindern freundlich gesinnt. Schliesslich sollen sich die Kinder auf den Besuch freuen.

Traditionsgemäss werden in Bremgarten neben den Kindern auch die 200 ältesten Einwohnerinnen und Einwohner vom Samichlaus besucht – ein wunderschöner Brauch in der besinnlichen Vorweihnachtszeit.